Unsere Finanzen - die Bilanz, Aktionäre, Sponsoren & Co

Jul 25, 2006 - 1:38 PM hours
Zitat von Letschkov
Zitat von DieletzteInstanz

Zitat von Kallinski1887

Zitat von Volbeer

… Kein zusätzliches (Spiel-) Geld für Boldt & Co!


Auch wenn immer wieder diese, nicht durch irgendwelche Fakten hinterlegten Vorwürfe von dir kommen, werden sie umso alberner, wenn man bedenkt, dass Boldt in seiner gesamten Amtszeit insgesamt ein Transferplus von knapp über 20 Mio. „erwirtschaftet“ hat, Frage ich mich schon, was dieses Spielgeld ist, was er zum Fenster raus wirft?

Aber gut, gleich kommt wahrscheinlich wieder die Phrase, dass das nicht sein Verdienst ist. War alles Mutzel oder so. Oder kommt diesmal vielleicht was mit Fakten statt Phrasen?


Hier Mal ein Post von mir aus dem Mai 2023, die ganz großen Abgänge hatten wir ja seitdem nicht. Quintessenz: die Transfererlöse von Douglas Santos, Kostic oder Arp wird man ja wohl kaum allein Boldt zuschreiben wollen. Die waren schon im Kader. Entscheidend ist ja, welche Spieler Boldt für das Geld holt. Und da sieht die Bilanz nicht wirklich stark aus.

Zitat von DieletzteInstanz

Es ist mehrfach im Thread über die Transferbilanz von Boldt gesprochen worden und hierbei ist natürlich die Frage aufgekommen, inwiefern ihm Transfererlöse aus Verkäufen wie Douglas Santos oder Kostic zuzurechnen sind (rechnet man Becker positiv an, dass er ein Transferplus von 17m€ erwirtschaftet hat?). Im Folgenden habe ich nur die Einkäufe seit Amtsantritt von Boldt betrachtet.

In diesem Zeitraum sind 38 Spieler (inklusive Leihen) verpflichtet worden, von diese haben uns 19 wieder verlassen (inklusive Leihenden). Der Transfersaldo beträgt -9m€, überhaupt haben uns nur 2 dieser Spieler mit einem
Transferplus verlassen:

1) Onana 12,6m€
2) Hinterseer 0,3m€ (bei dem es zu beachten gilt, dass dieser 1 Tag nach Amtsantritt von Boldt verpflichtet worden ist)

Mit einem Transferminus haben uns die Spieler verlassen
1) Ewerton -2,5m€
2) Leibold -1,8m€
3) Johansson -0,6m€

Von den verbleibenden 14 Abgängen waren 8 Leihenden und 6 ablösefreie Wechsel bzw. Vertragsauflösungen

Gedanklich kann man auch noch Ameachi (2,5m€) hinzuzählen, der spielt ohnehin keine Rolle mehr

zu berücksichtigen:
1) die Jugendarbeit ist hier außen vorgelassen, die ist unter Boldt stark (Vagnoman, Jatta, Suhonen, Krahn, David)
2) Die Leihen und viele ablösefreie Zugänge haben zwar keinen Einfluss auf den Transfersaldo, dürften mitunter auch ziemlich teuer im Unterhalt/Vertragsauflösung gewesen sein (Ulreich, Pojanpahlo, Harnik, Leistner, Letschert zB)
3) Die Zugänge und der Transfersaldo enthalten Vuskovic, der zwar ein teurer, aber an sich guter Transfer sowohl hinsichtlich der Leistung als auch der potenziellen Marktwertentwicklung war. Die aktuelle Situation ist natürlich unglücklich, da kann Boldt auch nichts für.


Wenn man berücksichtigt, dass die sportlichen Ziele in jedem Jahr verpasst worden sind, finde ich die Bilanz alles andere als gut oder gar viel versprechend.
Auch die Säulen der Mannschaft (Ferro, Schonlau, Reis, Jatta, Glatzel) sind mit Ausnahme von Reis ja keine Jungspunde mit erwartbaren größeren Marktwertsprüngen (zumindest bei Verpassen des Aufstiegs). Allerdings haben wir auch Spieler wie Königsdörffer, Suhonen oder Nemeth im Kader, die den Durchbruch hoffentlich noch schaffen.


Insgesamt verstehe ich nicht, weshalb Boldt hier noch so viel Kredit hat. Zu der Transferbilanz kamen mehrere (!) Führungsstreits und auch diverse Trainer. Das einzig positive an seiner Amtszeit ist für mich, dass die Jugend eingebunden wird und dass er relativ seriös auftritt.


Ich finde diese Betrachtungsweise nicht ganz zu Ende gedacht. Zum einen rechnest du Boldt die Erlöse von Spielern, die bereits dem Kader zu seinem Amtsantritt angehörten nicht zu. Kann man machen, muss aber dennoch im Hinterkopf behalten, dass diese Spieler natürlich auch Lücken im Kader hinterlassen, die erstmal aufgefüllt werden müssen.
Dann kommt hinzu, dass der HSV sich aktuell bemüht, Leistungsträger zu halten, anstatt sie mit Gewinn zu verkaufen. Ansonsten hätte man gemäß den Gerüchten in der Presselandschaft auch noch Glatzel, Reis und Ransi mit Gewinn verkauft. Mit Benes liesse sich mit Sicherheit auch ein Transferplus erzielen.

Ansonsten schreibst du von 38 Zugängen und 19 Abgängen mit einem Minus von 9Mio. Ich habe jetzt nicht nachvollzogen, um welche Spieler es sich hier handelt, aber letztlich bedeutet dass, dass Boldt 19 Spieler mehr geholt als verpflichtet hat, und diese 19 Spieler somit noch im Kader sein müssten. Für diese 19 Spieler hat er 9 Millionen investiert. Der Durchschnitts-MW eines Spielers unseres Kaders beträgt 1,5 Mio. Auf 19 Spieler hochgerechnet macht das 28,5 Mio. Rein statistisch gesehen hat Boldt also für 9 Millionen Spieler im Wert von 28,5 Millionen in den Kader geholt. Das wiederum klingt für mich nach einer durchaus akzeptablen Bilanz.


Mal von hinten aufgespannt:
Ich finde den aktuellen Kader nicht schlecht, von daher finde ich die aktuelle Kaderzusammenstellung auch akzeptabel. Nur wenn explizit auf Erträge hingewiesen wird, ist es nur richtig herauszustellen, dass unter Boldt - Stand jetzt - nicht die höchsten Transfererlöse zu erwarten sind. Dafür haben uns zu viele der von ihm geholten Spieler auch schon verlassen. Da Boldt es bisher nicht geschafft hat, dass man sportlich so aufgestellt ist, trotz höherer Etats als die Konkurrenz die Ziele nicht zu erreichen, wüsste ich nicht, weshalb man da der Verkauf des Tafelsilbers helfen sollte.
Bei der Bewertung der Transfers sollten wir mehr die Coronazeit und die 2.Liga berücksichtigen.

Während der Coronazeit sanken die Transfereinnahmen im allgemeinen und welche Vereine in der 2.Liga, außer Absteigern die schon länger in der 1.Liga gespielt haben, haben in der 2.Liga enorme Transfereinnahmen?
Habt ihr die letzten Jahre in der 2. Liga eigentlich Verlust gemacht, oder sind die Kosten schon auf ein nachhaltiges Niveau reduziert?

Oder anders gefragt
Gibt's für den Kader im nächsten Jahr genauso viel Geld wie in diesem Jahr
(falls ihr in Liga 2. bleibt, was rechnerisch ja noch nicht fest steht)

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blub
Zitat von Daniel_H111
Habt ihr die letzten Jahre in der 2. Liga eigentlich Verlust gemacht, oder sind die Kosten schon auf ein nachhaltiges Niveau reduziert?

Oder anders gefragt
Gibt's für den Kader im nächsten Jahr genauso viel Geld wie in diesem Jahr
(falls ihr in Liga 2. bleibt, was rechnerisch ja noch nicht fest steht)


Ich will nicht sagen das wir zu 100 % gesundet sind, aber finanziell geht es uns so gut, dass wir das noch ein weiteres Jahr machen können. In den letzten Jahren und auch in diesem wird ein + erwirtschaftet.
Zitat von Daniel_H111
Habt ihr die letzten Jahre in der 2. Liga eigentlich Verlust gemacht, oder sind die Kosten schon auf ein nachhaltiges Niveau reduziert?

Oder anders gefragt
Gibt's für den Kader im nächsten Jahr genauso viel Geld wie in diesem Jahr
(falls ihr in Liga 2. bleibt, was rechnerisch ja noch nicht fest steht)



Mach fir nicht in die Hose, ihr habt doch heute gewonnen und müsstet durch seingrins

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Als ich fünf war, hat meine Mutter mir immer gesagt, dass es das Wichtigste im Leben sei, glücklich zu sein.
Als ich in die Schule kam, baten sie mich aufzuschreiben, was ich später einmal werden möchte. Ich schrieb auf: "glücklich"
Sie sagten mir, ich hätte die Frage nicht richtig verstanden, und ich antwortete ihnen, dass sie das Leben nicht richtig verstanden hätten.“
John Lennon
Zitat von Daniel_H111
Habt ihr die letzten Jahre in der 2. Liga eigentlich Verlust gemacht, oder sind die Kosten schon auf ein nachhaltiges Niveau reduziert?

Oder anders gefragt
Gibt's für den Kader im nächsten Jahr genauso viel Geld wie in diesem Jahr
(falls ihr in Liga 2. bleibt, was rechnerisch ja noch nicht fest steht)


Der Etat wird vermutlich leicht erhöht werden können. Ich rechne für diese Saison erneut mit einem Gewinn von 6-8 Mio Euro. Das wird auch dadurch getrieben, dass wir Aufstiegs- und Punktprämien einsparen smile.

Insgesamt sind wir wirtschaftlich gut aufgestellt, das Eigenkapital dürfte im Sommer bei etwa 72 Mio Euro liegen. Der HSV kommt vermutlich unbegrenzt lange in Liga 2 zurecht, vielleicht müssen wir das ja auch. Wer weiß.

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Von allen Unglücklichen ist jener am unglücklichsten, der dereinst Glück gekannt hat
Zitat von Mnemosyne
Zitat von Daniel_H111

Habt ihr die letzten Jahre in der 2. Liga eigentlich Verlust gemacht, oder sind die Kosten schon auf ein nachhaltiges Niveau reduziert?

Oder anders gefragt
Gibt's für den Kader im nächsten Jahr genauso viel Geld wie in diesem Jahr
(falls ihr in Liga 2. bleibt, was rechnerisch ja noch nicht fest steht)


Der Etat wird vermutlich leicht erhöht werden können. Ich rechne für diese Saison erneut mit einem Gewinn von 6-8 Mio Euro. Das wird auch dadurch getrieben, dass wir Aufstiegs- und Punktprämien einsparen smile.

Insgesamt sind wir wirtschaftlich gut aufgestellt, das Eigenkapital dürfte im Sommer bei etwa 72 Mio Euro liegen. Der HSV kommt vermutlich unbegrenzt lange in Liga 2 zurecht, vielleicht müssen wir das ja auch. Wer weiß.


Das trifft's wohl sehr gut, @Mnemosyne - für @Daniel_H111 auch anbei nochmal der Jahresabschluss 2023, der den positiven Ergebnisverlauf der letzten Jahre zeigt, der sich in diesem Geschäftsjahr in der von dir genannten Größenordnung fortsetzen dürfte.

https://www.hsv.de/fileadmin/user_upload/Bilder_HSV.de/Unser_HSV/Verein/HSV_Fussball_AG/HSV_Jahresabschluss_und_Lagebericht_fuer_das_Geschaeftsjahr_2022_2023.pdf

Das einstmals größte Sorgenkind 'Finanzen' hat jedenfalls auf dem zweiten Bildungsweg eine recht gute Entwicklung genommen, was man mit den Mitteln im Mai und Juni anstellt, werden wir mit Spannung verfolgen.

Gruß
Jottkah1887

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"Klopapier erachte ich als weniger essenziell. Habe meine letzten Ersparnisse in Champagner gesteckt.
Das Gefühl von Sicherheit ist unbezahlbar."
(Rainer Schönfeld)
@Jottkah1887

Die Verwendung wird ja auch wesentlich davon abhängen, ob Vuskovic uns wieder zur Verfügung stehen wird. Ich hoffe doch sehr darauf, insbesondere weil das Ansehen der WADA ja gerade durch den unterdrückten Skandal um die Chinesischen Schwimmer schwersten Schaden nimmt. Da wird offensichtlich willkürlich gehandelt.

Haben wir ihn zurück, ist die IV im Prinzip gut aufgestellt. Dann könnten die eventuell auftretenden Transfererlöse positionsgleich im Mittelfeld und Sturm investiert werden. Die in Rede stehenden Ausstiegsklauseln sollten den Bedarf abdecken, fraglich ist hier nur das Timing.

Zu bedenken geben möchte ich, dass der HSV natürlich durch den zwiespältigen Beschluss der MV gezwungen sein wird, die Wandelschuldverschreibung Stadionumbau zu tilgen, hierfür wäre der Aufbau einer Liquiditätsreserve von 20 Mio Euro innerhalb 5 Jahren (24-28) notwendig. Es ist also zu überlegen, ob man einen Teil des Gewinnes dafür beiseite legt. Dies gilt auch für die 6-9 Mio Euro Ertrag aus der EM (die Quellen haben hier abweichende Zahlen). Wir sollten hier konservativ vorgehen, um in 2 Schritten 26 und 28 Freiheit von Verbindlichkeiten zu erreichen (also von langfristigen Verbindlichkeiten smile, kurzfristige hat ein Unternehmen ja immer). Dazu kommen auch noch 750 k Zinsen, die jährlich für diese Anleihe anfallen.

Daher erwarte ich eine Reinvestition eventuell erzielter Ablösesummen, entweder in Handgelder / Berater oder Ablösesummen (lieber nicht). Dazu eine moderate Etaterhöhung auf 26 Mio für die Profimannschaft (+ 2 Mio Euro).

Sollte eine weitere MV die Wandlung der 20 Mio Anleihe genehmigen, wäre natürlich eine deutliche Etaterhöhung aud Euro 30 Mio drin und auch auf Jahre abgesichert. Nächste Stufe dann 27, wenn Tilgung und Zins der Fananleihe und des Schuldscheindarlehens entfallen. Das wären dann auch noch einmal 6 bis 7 Mio Potential.

Aber das ist ferne Zukunftsmusik. Vielleicht beschert uns der AR ja Magath und wir sind in 2 Jahren pleite starkstarkstark

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Von allen Unglücklichen ist jener am unglücklichsten, der dereinst Glück gekannt hat
Einmal kurz zu den Meldungen über verringerte Fernsehgeld Ausschüttung im Juni und die generelle Zahlungsstörung bei den Partnern.

1. Kürzung der Juni Ausschüttung

Die DFL hat gestern angekündigt, dass die Juni Ausschüttung der Fernsehgelder von 127 Mio Euro auf 47 Mio Euro gekürzt wird. Grund ist der Zahlungsrückstand von DAZN (50 Mio Euro) und weiterer ungenannter Partner (20 Mio Euro)

Für den HSV heißt das etwa 1,2 Mio Euro weniger im Juni (Hertha 1,6 / Schalke 1,4 usw.). Das ist für uns glücklicherweise gut zu verkraften. Wie es bei den anderen Vereinen aussieht, weiß ich natürlich nicht. Bayern wird seine 5 Mio schon wegstecken können smile.

2. Entwicklung und Vorgeschichte

Berichte über Zahlungsstörungen umd Verzug gibt es bereits seit Juni 2023.

https://www.derwesten.de/sport/sportmix/sky-dazn-bundesliga-rechte-vertrag-g-id300542326.html

Demnach waren schon im späten Frühjahr 23 erhebliche Zahlungsrückstände aufgelaufen. Dies hat sich in diesem Jahr offensichtlich zugespitzt. Laut Berichterstattung der FAZ wurden:

- die Raten für Februar und März bei DAZN kurzfristig gestundet und ein Zahlungsplan mit der DFL vereinbart
- ein kurzfristiger Kredit durch die DFL aufgenommen, um die Zahlung zu sichern
- aufgrund anhaltender Zahlungsschwierigkeiten muss jetzt allerdings die Ausschüttung der Juni Tranchenum 80 Millionen Euro gekürzt werden. (50 Mio DAZN / 30 Mio anderweitig)
- es ist derzeit nicht bekannt, ob und wann diese Gelder nachgezahlt werden
- es ist ebenfalls nicht bekannt, ob es zu weiteren Zahlungsstörungen kommt

https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/bundesliga-vermarktung-weniger-geld-von-dfl-an-klubs-auch-wegen-dazn-19682687.html

3. Ausblick und DFL Rechte Auktion

Der Ausblick erscheint besorgniserregend. Da die Zahlungsstörungen nun bereits etwa 1 Jahr anhalten, erscheint eine kurzfristige Abhilfe unwahrscheinlich. Bedauerlicherweise erstrecken sich diese nicht nur auf DAZN sondern vermutlich auch auf Sky. Die Höhe und der Erhalt der nationalen Fernsehgelder können daher nicht länger als vollkommen gesichert angesehen werden, weder nach Höhe noch Zeitpunkt des Erhalts.

Die Reaktion der DFL auf einer Bankbürgschaft seitens DAZN zu bestehen (wie in den Auktionsbedingungen vorgesehen), macht unter diesen Umständen zu 100 % Sinn. Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

Was ein eventueller (derzeit angekündigter) Rückzug von DAZN aus der Auktion bedeuten würde, ist derzeit schwer abschätzbar. In jedem Fall muss mit verminderten Medienerlösen gerechnet werden. Eine Einschätzung der möglicherweise aufschiebenden Wirkung von Schiedsverfahren und Klage seitens DAZN ist mir nicht möglich, weil ich mit der Rechtsmaterie nicht ausreichend vertraut bin. Es kommt aber in jedem Fall eine Periode der Unsicherheit auf den Fußball zuß

4. Auswirkungen für den HSV

Kurzfristig sind diese nur gering, weil wir derzeit keine Liquiditätsengpässe haben. Allerdings wird die Situation unweigerlich zu einer vorsichtigeren Budgetierung führen, ich erwarte daher nur relativ geringe Investitionen in den Kader in diesem Sommer. Das schöne für den HSV ist, dass Fernsehgeld bei uns einen etwas kleineren Anteil am Umsatz ausmacht, als bei anderen Profivereinen. Wir sind also diesmal nicht überproportional betroffen, ganz im Gegensatz zur Pandemie.

Noch einmal großes Lob an Eric Huwer, der hat diese Situation schon im letzten Frühjahr vorausgesehen und einen Liquiditätspuffer angemahnt. Daher haben wir auch kein Geld ins Team gesteckt (im Sommer 23). Sehr guter CFO, er hört das Gras wachsen.

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Von allen Unglücklichen ist jener am unglücklichsten, der dereinst Glück gekannt hat
Zitat von Mnemosyne
Einmal kurz zu den Meldungen über verringerte Fernsehgeld Ausschüttung im Juni und die generelle Zahlungsstörung bei den Partnern.

1. Kürzung der Juni Ausschüttung

Die DFL hat gestern angekündigt, dass die Juni Ausschüttung der Fernsehgelder von 127 Mio Euro auf 47 Mio Euro gekürzt wird. Grund ist der Zahlungsrückstand von DAZN (50 Mio Euro) und weiterer ungenannter Partner (20 Mio Euro)

Für den HSV heißt das etwa 1,2 Mio Euro weniger im Juni (Hertha 1,6 / Schalke 1,4 usw.). Das ist für uns glücklicherweise gut zu verkraften. Wie es bei den anderen Vereinen aussieht, weiß ich natürlich nicht. Bayern wird seine 5 Mio schon wegstecken können smile.

2. Entwicklung und Vorgeschichte

Berichte über Zahlungsstörungen umd Verzug gibt es bereits seit Juni 2023.

https://www.derwesten.de/sport/sportmix/sky-dazn-bundesliga-rechte-vertrag-g-id300542326.html

Demnach waren schon im späten Frühjahr 23 erhebliche Zahlungsrückstände aufgelaufen. Dies hat sich in diesem Jahr offensichtlich zugespitzt. Laut Berichterstattung der FAZ wurden:

- die Raten für Februar und März bei DAZN kurzfristig gestundet und ein Zahlungsplan mit der DFL vereinbart
- ein kurzfristiger Kredit durch die DFL aufgenommen, um die Zahlung zu sichern
- aufgrund anhaltender Zahlungsschwierigkeiten muss jetzt allerdings die Ausschüttung der Juni Tranchenum 80 Millionen Euro gekürzt werden. (50 Mio DAZN / 30 Mio anderweitig)
- es ist derzeit nicht bekannt, ob und wann diese Gelder nachgezahlt werden
- es ist ebenfalls nicht bekannt, ob es zu weiteren Zahlungsstörungen kommt

https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/bundesliga-vermarktung-weniger-geld-von-dfl-an-klubs-auch-wegen-dazn-19682687.html

3. Ausblick und DFL Rechte Auktion

Der Ausblick erscheint besorgniserregend. Da die Zahlungsstörungen nun bereits etwa 1 Jahr anhalten, erscheint eine kurzfristige Abhilfe unwahrscheinlich. Bedauerlicherweise erstrecken sich diese nicht nur auf DAZN sondern vermutlich auch auf Sky. Die Höhe und der Erhalt der nationalen Fernsehgelder können daher nicht länger als vollkommen gesichert angesehen werden, weder nach Höhe noch Zeitpunkt des Erhalts.

Die Reaktion der DFL auf einer Bankbürgschaft seitens DAZN zu bestehen (wie in den Auktionsbedingungen vorgesehen), macht unter diesen Umständen zu 100 % Sinn. Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

Was ein eventueller (derzeit angekündigter) Rückzug von DAZN aus der Auktion bedeuten würde, ist derzeit schwer abschätzbar. In jedem Fall muss mit verminderten Medienerlösen gerechnet werden. Eine Einschätzung der möglicherweise aufschiebenden Wirkung von Schiedsverfahren und Klage seitens DAZN ist mir nicht möglich, weil ich mit der Rechtsmaterie nicht ausreichend vertraut bin. Es kommt aber in jedem Fall eine Periode der Unsicherheit auf den Fußball zuß

4. Auswirkungen für den HSV

Kurzfristig sind diese nur gering, weil wir derzeit keine Liquiditätsengpässe haben. Allerdings wird die Situation unweigerlich zu einer vorsichtigeren Budgetierung führen, ich erwarte daher nur relativ geringe Investitionen in den Kader in diesem Sommer. Das schöne für den HSV ist, dass Fernsehgeld bei uns einen etwas kleineren Anteil am Umsatz ausmacht, als bei anderen Profivereinen. Wir sind also diesmal nicht überproportional betroffen, ganz im Gegensatz zur Pandemie.

Noch einmal großes Lob an Eric Huwer, der hat diese Situation schon im letzten Frühjahr vorausgesehen und einen Liquiditätspuffer angemahnt. Daher haben wir auch kein Geld ins Team gesteckt (im Sommer 23). Sehr guter CFO, er hört das Gras wachsen.


Besorgniserregend Entwicklung, die Klage von DAZN gegen das Ausschreibungsverfahren wirkt da schon wie purer Hohn.

Meiner Meinung nach ist das auch ein Produkt dieser Rechtezerstückelung, wodurch man sich mehr Geld versprochen hat, aber am Ende das Gegenteil bekommt. Man lockt einen Haufen Anbieter auf den Plan, die am Ende überhaupt nicht auf soliden Füßen stehen.
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