4. Spieltag: 1.FC Köln - TSG 1899 Hoffenheim

Ach du liebes Lieschen, wen hat uns denn die Katze zum Jubiläumsspieltag vor die Tür gelegt!? Den Tabellensechsten der aktuellen Spielzeit oder besser bekannt als Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim. Unser altehrwürdiges Stadion feiert seinen 100. Geburtstag und die Spieltags-Planer setzten alle Hebel in Bewegung, um den Feierlichkeiten rund um die FC-Festung einen würdigen Rahmen zu ermöglichen.

Nachdem die deutsche N5(+7) auf den Philippinen Weltmeister und ihre Titelfeierlichkeiten durch die veröffentlichte Trennung von Hansi F. ein wenig sabotiert wurde, steppt am Samstag um 15:30 Uhr in Müngersdorf endlich wieder der Bär. Die Ränge werden im Heimbereich bis auf den letzten Platz mit erwartungsfrohen und leicht zu enthusiasmierenden Fußballpublikum besetzt sein.

Die organisierten Fanvertreter haben die Stadiongänger aufgerufen, in Weiß zu erscheinen. Vermutlich/hoffentlich wird es eine Choreo geben, die dem Anlass, dem 1. FC Köln und uns Fans würdig sein wird.
Im Gästebereich darf man aller Voraussicht hingegen seinen persönlichen Freiraum genießen. Es sei denn, die Hälfte der 11 Tausend Mitglieder kommen tatsächlich zu Besuch in die schönste Stadt Deutschlands.

Rein sportlich ist die TSG eine Herausforderung. Nachdem das Premierenspiel zu Hause gegen Freiburg knapp mit 1:2 verloren wurde, wurden Heidenheim und Wolfsburg trotz Rückstand besiegt. Solche Ergebnisse weiten die Brust.
Die TSG hat Lehren aus den vorigen Spielzeiten gezogen und dass nicht zu knapp. Seit längere Zeit war das Delta zwischen finanziellem Einsatz und sportlichem Ertrag in erhebliche Schieflage geraten und der Patron zeigte sich auch öffentlich verschnupft.

Dass die TSG in der ewigen Tabelle auf Platz 24 rangiert, liegt eindeutig an ihrer noch überschaubaren Bundeligahistorie. 2008/9 stieg man zusammen mit uns auf und blieb seither Bestandteil der deutschen Eliteklasse. Die beste Platzierung ist ein 3. Platz in der Saison 17/18, nachdem man 2 Jahre zuvor zum zweiten Mal in Abstiegsnot geriet und mit Platz 15 gerade so die Kurve kriegte. In 2012/13 war es sogar die Relegation, die gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 2 Siegen endete. Im Schnitt liegt die Platzierung in der Goldenen Mitte (9,5).

In der 2. Bundesliga waren wir in den einzigen beiden Begegnungen siegreich und auch in den drei Pokalbegegnungen stehen 2 Siege für uns zu buche. In der Bundesliga ist unsere Bilanz hingegen stark verbesserungswürdig. Dabei sackte die TSG nicht immer verdient, die 3 Punkte ein. Aus den letzten drei Heimspielen konnte unser FC lediglich einen mickrigen Punkt gutschreiben.

Damit der Patron endlich mal sorgenfrei auf sein Lieblingslebenswerk blicken darf, hat der Geschäftsführer Sport, Alexander Rosen, den Kader ordentlich gepimpt. Im Sturm hat man Berisha (14 Mio.), Bülter (3 Mio.) und Weghorst (Leihe 1,5 Mio.) in den Kraichgau gelockt, um dem ewigen Kramaric ein wenig Last von den Schultern zu nehmen. Ironischerweise ist der erfolgreichste Torschütze bislang ein 20-jähriges Eigengewächs, welches nach einer zweijährigen Leihe wieder für die TSG aufläuft. Maxi Beier hat bereits 2 Treffer und einen Assist.

Im Mittelfeld wurde auch aufgerüstet, der Ungar Szalai (12,3 Mio.), Stach (11 Mio.), Justvan (1,5 Mio.), Grillitsch (ablösefrei) kamen als Neulinge. Dazu kommen noch ein paar Leihrückkehrer. Der Abgang von Chistoph Baumgartner mag sportlich als schwerer Verlust gelten, dafür landeten 24 Mio. auf dem Konto der TSG. Stiller und Posch brachten zusammen auch noch Erlöse von 10,5 Mio. Euro. Unterm Strich kostete die Neugestaltung des Kaders 7,3 Mio. Euro Ablöse plus die entsprechenden Gehälter, wenn die Zahlen auf TM die Realität abbilden.

Geblieben ist der Kapitän Baumann, der das Tor der TSG seit 2014 ziemlich stabil hütet. Sogar in die N11 wird der 33-jährige Ex-Freiburger berufen. Ein Einsatz für die deutsche Eliteauswahl steht noch aus.
Immerhin steht in seiner Vita die CL und 430 BL-Spiele kann auch nicht jeder vorweisen.

Prömel stand in allen Spielen der Saison auf dem Rasen und ist vielleicht das wichtigste Puzzleteil im dem noch recht fragilem Gebilde. Denn gehobenes Niveau hatten die meisten Spieler auch in der Vorsaison, eine gehobene Mannschaftsleistung kriegten die aber nur selten zustande.

Es fehlte oft am Willen sich gegen Widerstände zu behaupten und ein Aufbäumen war im Team aus dem baden-württembergischen Sinsheim eine Rarität. Deshalb sollen die Neuzugänge auch eine gewisse mentale Robustheit mitbringen. Ob sich der momentan positive Trend über eine ganze Spielzeit hält, darf man noch bezweifeln.
So oder so, unsere Gäste werden unabhängig vom Ausgang des Spiels tabellarisch vor uns stehen. Siege sind nur durch noch mehr Siege zu ersetzen und die Hoffenheimer haben deren 2, wir noch keinen. Es werden sicher keine Gastgeschenke zu erwarten sein.

Dennoch soll sich am Samstag gegen 17:25 Uhr unser Punktekonto auf 4 Punkte erhöht haben, wenn die Fußballgötter nichts dagegen haben. Denn trotz der 4 Punkte aus der Vorsaison gegen unseren Gast wird H.Reker noch viele Zusagen brechen, bevor die TSG zum Lieblingsgegner unseres FC mutiert.

Um einen Dreier mit dem Heimpublikum zu feiern, setzt Baumgart auf einfaches Spiel und wird zur Furie, wenn seine Spieler ihrem Namen wieder mal alle Ehre machen wollen und anfangen rumzuspielen. 2 Kontakte ist das Credo und wenn man nicht nach Kairo will oder gerade gegen Freiburg mit einem Kontakt den Siegtreffer erzielt, sollte man sich als Geißbock an diese Vorgabe lieber halten.

Personell scheint sich die Lage zu entspannen, bis auf Uth und Thielmann sind alle in Sichtweite und bei Chabot, Selke und Ljubicic darf man davon ausgehen, dass sie auf dem heiligen Rasen von Müngersdorf zu sehen sein werden. Drücken wir die Daumen, dass ein 6er auf den Namen Martel hört.

Waldschmidt hat bislang als einziger Bock ein persönliches Erfolgserlebnis in dieser Saison im heimischen Geläuf erlebt. Drücken wir ihm und allen anderen Böcken die Daumen, dass die Kugel am Samstag mindestens einmal häufiger den Weg ins Tor der Gäste findet als in das Gehäuse von Marvin Schwäbe.
Wie immer: Bange machen gilt nicht!

Unseren Gästen wünsche ich eine sichere An- und Heimreise, möglichst ohne Punkte. Den Stadionbesuchern freundliches Wetter und eine gute Verpflegungssituation. Den heimischen Daumendrückern in den diversen Lokalitäten wünsche ich einen störungsfreien Empfang, einen angemessenen Kommentar und nette Menschen um sich rum. Uns allen ein Schiri-Gespann, dass das Spiel in den Mittelpunkt stellt und sich selbst möglichst unauffällig im Hintergrund aufhält.

Für Hennes und seine Jünger führt der große Hunger auf Punkte zwangsläufig zu einem Motto:
Hörner gesenkt- Attacke - Vollgas- Heimsieg

Come on, FC!