13. Spieltag: Holstein Kiel - Hamburger SV

Zitat von Wiiii

Ich werde das Gefühl nicht los, dass die aktuelle Tabellenkonstellation, insbesondere die Positionierung von Pauli im Vergleich zu uns, einige Rot sehen lässt. Anders kann ich diesen irrationalen Drang nach Umstrukturierung und Erneuerung nicht verstehen. Hoffentlich bleibt man zumindest im nahen Umfeld des HSVs cool.

Zitat von CJag-1887



Und genau an dieser Entwicklung fehlt es mir, weil sie jedesmal wieder angekündigt wird und sie dann nur für drei Spieltage hält. Spätestens dann fällt das Team wieder in den alten Trott zurück und ..., das war es dann. Echte Konsequenzen gibt es dann ja nicht. Weder für das Team, noch für den Trainer.
Und bitte nicht falsch verstehen... Eine gewisse Konstanz (auf der Trainerposition oder/ und im Team) ist ohne Frage wichtig.
Aber wenn diese Konstanz - bei Trainer oder Team - vielleicht den Eindruck hinterlässt, dass es am Ende egal ist, ob die Zielerreichung letztlich gelingt, dann ist genau diese Konstanz wertlos.
Im Anschluss wird diese verfehlte Zielerreichung einfach mal wieder schöngeredet und dann geht es wieder von vorn los.
Wodurch soll dann diese Gier nach dem Aufstieg, dem Sieg oder die Galligkeit kommen, die nötig ist, um am Ende ganz oben zu stehen?

Und auch wenn der Trainer vielleicht die einzelnen Spieler besser macht, so bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sich damit auch das Team verbessert.
Wenn man z.B. den (Noten-) besten Verteidiger auf der Bank versauern lässt, der (sofern er dann doch mal darf) immer gut spielt und eine gute Mentalität auf den Platz bringt, aber leider nicht ganz so spielstark ist, dann hilft der Trainer der Mannschaft einfach nicht. Denn wenn es egal ist, wie gut ich performe und doch nicht spiele, dann zeigt das auch eine Menge auf.
Und das ist es, warum der Trainer immer wieder infrage gestellt wird. Da kann das Teamgefüge noch so gut sein und die tolle Spielweise noch so mantramäßig wiederholt werden. Das Ziel wird damit nun einmal offensichtlich nicht erreicht.

Dazu kommen dann noch weitere Entwicklungsschritte, die schon seit Jahren (Achtung Ironie) ganz toll funktionieren.

Wir generieren kaum noch Freistöße in aussichtsreichen Positionen. Wir haben doch vermeintlich gute Freistoßschützen, die daraus mal was machen könnten.

DIe Ecken sind aber ein absolutes Highlight. Da hat sich inzwischen jedes gegnerische Team im Blindflug drauf eingestellt. Aber, bei hundert Ecken, ist ja zumindest die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir am Ende ca. 5 Tore machen können.
Gut, das wir zumindest mal ein paar Elfmeter bekommen. Ansonsten wäre diese Statistik gefühlt im Negativbereich.

Die Laufdistanz ist grottig in diesem Jahr. Passt aber genau zum Thema Galligkeit und Gier nach dem Sieg. Fußball ist nun einmal ein Laufspiel und da muss einiges mehr herausgeholt werden. Auch bei intensiven Läufen, ist absolut noch Luft nach oben.

Warum können wir beim Stand von 2:2 in der 80sten Minute nicht auch mal clever spielen und einen Punkt mitnehmen?
Sicher stehen und dann - genauso wie unsere Gegner - einen Konter starten und dadurch das Siegtor schießen. Nee, dann lieber blind wie eine Schülermannschaft auf das 3:2 gehen und 2:4 verlieren.
Und dafür ist ein Coach da. In diesen Situationen zu coachen und das Team nicht blind ins Verderben laufen zu lassen. Und man darf auch vor der 45igsten Minute mal coachen und nicht nur den Schiri oder die gegnerischen Trainer anbrüllen.

Die aktuelle Tabellensituation ist nur deshalb so positiv, weil es (außer St.Pauli) diesmal keine Top-Teams gibt, die durchgängig gut performen. Das ist in den letzten Jahren aber eigentlich immer so. Deshalb ist diese Liga aber - aus meiner Sicht - auch in jedem Jahr so schwierig zu stemmen. Wie so eine Karotte, die einem vor die Nase gehängt wird. Solange sie dort (vermeintlich erreichbar) vor einem baumelt, ist alles gut.
Das bringt nichts und deshalb muss dem Team immer von der ersten bis zur letzten Minute einer Saison auch diese Siegermentalität eingetrichtert und mitgegeben werden. Dazu gehört diese Galligkeit und auch der Wille zu siegen.
Und das fehlt eben schon seit Jahren und hat sich unter dem Führungsteam bislang nicht verbessert. Deshalb klaffen Anspruch und Ergebnis auseinander.

Wenn das Ziel darin besteht, in der zweiten Liga oben mitzuspielen, dann ist das Ziel in jedem Jahr voll erfüllt und es sind keine Veränderungen notwendig.
Sehen die Ziele anders aus, dann sollten sich alle Beteiligten wirklich mal zusammensetzen und die Winterpause sinnvoll nutzen.