10. Spieltag: Hamburger SV - SpVgg Greuther Fürth

Den ersten Brocken finde ich nicht. Hannover ist sehr stark bis lang und der KSC ist gerade für uns immer auswärts sehr sehr schwierig.

Es wird jedoch definitiv anders als die letzten 3 Spiele, die ja nicht so super liefen

Das war schon wieder so ein typisches Graue-Haare Spiel.
Geht der Elfer rein, gewinnen wir nicht, da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher.

Und dann sitzen wir hier und lassen kein gutes Haar an den Leuten, die Chance um Chance verdaddelt haben.

Wo Glatzels 2. Treffer Abseits gewesen sein soll, konnte ich bis jetzt nicht erkennen, aber auch das ist ja nix neues mehr. Nur, wenn unsere Offensive Mal wie ein potentieller auf- und nicht Absteiger spielen würde, wären solche Dinge dann auch egal.

Da vorne muss was passieren, in anderen Spielen kostet diese Fahrlässigkeit Punkte, so wie schon in Wiesbaden. In Kaiserslautern können wir uns das jedenfalls nicht erlauben .

Gerade weil lautern ein harter Brocken ist bin ich guten Mutes harte Brocken können wir. Wir werden sie jedenfalls nicht unterschätzen

Samstagmorgen 5:30 Uhr, irgendwo südlich von Chicago. Trotz leichtem Jetlag weckt mich meine innere HSV-Uhr und ich versuche im TV von meinem Bruder ESPN+ zu finden. Bei einem Pay-TV Auswahl für knapp 120$ pro Monat hatte ich eigentlich erwartet, dass es inkludiert wäre. Aber Pustekuchen. Zweiter Versuch: Disney+ Abo inkl. ESPN+ - Leider mit meiner deutschen Kreditkarte nicht buchbar. Dritter Versuch: Firmenrechner mit VPN nach Deutschland und dann SkyGo - Streaming ist leider gesperrt bei uns.

Am Ende bin ich also beim Kicker-Ticker und deren "Animation" gelandet. Zum Spiel kann ich also wenig sagen, außer dass es extrem wichtig ist, wieder gewonnen zu haben.

Jetzt zählt es auch mal auswärts zu Siegen!

Verdient gewonnen. Weiter geht's!
This contribution was last edited by MW-Analyst on Oct 23, 2023 at 8:43 AM hours

Aus meiner Sicht ein sehr gutes Spiel beider Mannschaften, aber trotzdem ein gefühlt ungefährdeter Sieg! Und dafür können wir uns bei DHF bedanken!
Die Chancenverwertung ist das einzige, was mir negativ aufgefallen ist. Deswegen und wegen seiner Eigensinnigkeit JLD bei mir Noten-Schlechtester. Ich dachte schon, dass irgendwas zwischen JDL und Jatta nicht stimmt, weil Dompe Jatta konstant ignorierte. Bei Dompe´s Auswechselung ist Baka aber noch zu Dompe gelaufen, um ihn zu umarmen. Also alles gut bei der Flügelzange?!

Noch kurzes Fazit aus dem Fürth-Forum: Schiri hat das Spiel entschieden mit dem nicht geben der roten Karte für Jatta. Fürth war ebenbürtig, nur die Chancen müssen verwertet werden.

Interessante Analysen.

Naja, man kann schon sagen, dass die rote Karte sicher einen Unterschied ausgemacht hat. Gerade so früh im Spiel. Natürlich sollten sie dann nicht vergessen, dass auch sie im Spielverlauf Glück hatten mit gelbe Karten, ich erinnere mich da nur an Asta.

Hab mir die Zusammenfassung nochmal angeguckt und es gab schon reichlich Fürther Möglichkeiten sowohl in HZ1 als auch in 2. Der Unterschied? Hamburger Effizienz. Eigentlich witzig, wenn man unsere Qualität der Chancen betrachtet.

Für mich waren sie teilweise ebenbürtig, aber Defensiv einfach nicht konsequent genug und Offensiv fehlte die Konsequenz. Sonst hätten sie das Spiel nicht verloren.
This contribution was last edited by Shikari on Oct 23, 2023 at 11:21 AM hours

Zum ersten Punkt kann man wohl konstatieren, dass die Unsrigen halt eine ganze Reihe an - potenziell - gefährlichen Aktionen hatten, die aber dann vorm Abschluss verdaddelt wurden. Und so geht es halt nicht in die xgoal-Statistik ein, obwohl Tore durchaus möglich gewesen wären, wenn denn der letzte Pass gespielt worden wäre etc.

Gefährdet war der Sieg sicher beim Elfmeter, bei dem ich Ramos keinen Vorwurf mache. Ich habe ihn zu Beginn der Saison oft als zu ungestüm wahrgenommen, was dann in dummen Fouls mündete. Aber in diesem Fall war die Situation einfach blöd für ihn und der Fürther macht es halt mit seinem rechten Bein auch geschickt, um den Elfer zu bekommen. Ramos hat eine deutliche Steigerung hingelegt, seine Fehlerquote verringert und seine Stärken noch verbessert. Im Moment würde ich ihn tatsächlich neben dem Kapitän in der IV sehen.

Gefährdet war der Sieg natürlich auch bei Jattas Foul. Bei der Zeitlupe war ich mir sicher, dass es rot gibt. ABer es war wohl so, dass der Schiri die Intensität als nicht so hoch eingeschätzt hat, immerhin hielt es nach meiner Ansicht Jatta noch auf seinem linken Standbein. Heißt: Ich verstehe schon, wenn man sich von Fürther Seite beschwert, denke trotzdem, dass es eine Entscheidungsmöglichkeit war. Zeitlupen verschärfen mitunter auch die Situation.

Als Erfolgsfaktoren würde ich im Wesentlichen benennen, dass unsere Mannschaft von Anfang an voll da war und fast das gesamte Spiel intensiv geführt hat. In dem Zusammenhang ist insbesondere das hohe Pressing zu erwähnen, das sehr gut koordiniert ausgeführt wurde. Das war m.E. in vielen erfolgreichen Phasen der letzten Spielzeiten das Entscheidende: Unsere Defensive war für sich genommen - auch aufgrund der offensiven Ausrichtung - nicht die stärkte. Aber aufgrund guten (Gegen-)Pressing gelang es, den Ball vom eigenen Tor fernzuhalten und so auch zeitweise die wenigsten Tore der Liga zu kassieren. Und nicht zuletzt war natürlich die Kompensation der frühen Ausfälle - die ja auch mit einer sehr limitierten Wechselmöglichkeit in Halbzeit 2 einherging - ein entscheidender Faktor.

Zu beobachten war wieder einmal, wie sehr uns i.d.R. ein mitspielender Gegner hilft. Vor allem, wenn er auch in seinem gesamten Abwehrverhalten nicht konsequent agiert. Das sah beispielsweise bei Hannover ganz anders aus.

Sind wir also erstmal wieder positiv gestimmt. Wobei die beiden wohl etwas längerfristigen Ausfälle bei aller Kaderbreite schon eine bittere Pille sind.

An einem insgesamt verdienten Sieg sollte es keine Zweifel geben. Besonders gefallen hat mir Benes, stellvertretend sein öffnender Pass auf Jatta, dass war in etwa Fußball “spielen” wie ich es mir vorstelle.

In letzter Zeit wurde mal wieder das Narrativ nach den Niederlagen in den Auswärtsspielen gegen die Aufsteiger hervorgeholt, dass schwächere Mannschaften - wie definiert man die eigentlich? - gegen den HSV immer 110% geben, was u.a. die Niederlagen des HSV erklärt bzw. erklären soll. Im Einzelfall mag das immer berechtigt sein, wir kennen das ja auch aus Pokalspielen, nicht nur beim HSV. Ansonsten halte ich von dieser These nicht so viel, wird dieses Narrativ doch nicht bedient, wenn es Siege gegen Aufsteiger gibt, so wie z.B. letzte Saison 2* gegen Braunschweig, Siege, die dann häufig mit Cleverness umschrieben werden. Zum anderen haben Mannschaften wie die Aufsteiger häufig kaum anderen Möglichkeiten über den Kampf gegen spielstarke Gegner zu bestehen, gerade vor eigenem Publikum.

Andererseits werden gegenteilige Spielverläufe selten mit einem vergleichbaren Narrativ belegt. So hat es Siege in den Heimspielen gegen Schalke, Hertha, Düsseldorf und Fürth gegeben, die noch vor kurzem in der 1. Bundesliga gespielt haben. Alle 4 Siege waren verdient, was aber auch daran lag, dass diese Mannschaften jeweils wirklich schwach waren. Wenn man nur daran denkt, dass bei beiden Toren von Fürth maximal Begleitschutz geleistet wurde, Asta und Hrgota beste Chancen kläglich vergeben hatten. Hinzu kam das Glück, dass die berechtigte rote Karte gegen Jatta nicht gegeben wurde (https://www.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article239857787/DFB-Experte-Bakery-Jatta-haette-fuer-Foul-Rot-sehen-muessen.html).

In vielen Fällen ist es halt so, dass der HSV in Auswärtsspielen gegen tiefstehende, über den Kampf kommende Mannschaften Probleme hat, während es in Heimspielen gegen nominell gute Mannschaften, die auch über spielerische Elemente erfolgreich sein wollen, es deutlich leichter ist. (Darüberhinaus gibt es natürlich noch diverse andere “Wahrheiten”). Im Ergebnis ist es doch so, dass es offensichtlich mehrerer Konzepte bedarf, mehrerer Varianten, um auf Taktiken des Gegners, auf Spielverläufe, auf eigene Defizite usw. agieren reagieren zu können, mag man es Plan A, Plan B oder wie auch immer nennen. Und natürlich müssen die eigenen Stärken auch auf dem Platz gezeigt werden. Mit Narrartiven kommen wir in der Erklärung nicht weiter, mag es für die Presse auch noch so einfach sein.
This contribution was last edited by fanbeauftragter on Oct 23, 2023 at 12:12 PM hours